Sexualisierte Gewalt
Gewalt gegen Frauen und Mädchen hat viele Gesichter und passiert jeden Tag:
- Frauen und Mädchen werden unterwegs, am Arbeitsplatz oder im Bekanntenkreis überfallen,
belästigt oder vergewaltigt - Frauen werden von ihren Partnern oder Ehemännern bedroht, geschlagen oder vergewaltigt
- Mädchen werden von männlichen Verwandten sexuell missbraucht und vergewaltigt
Beinahe jede Frau fürchtet, irgendwann Opfer einer sexuellen Gewalttat zu werden. Fast jede Frau hat Erfahrung mit demütigenden und bedrohlichen Situationen. Verbale und körperliche Übergriffe auf der Straße, am Arbeitsplatz, am Telefon, in der Disco und in der eigenen Wohnung gehören zum Alltag.
Die Versuche von Frauen, sich zu schützen, zielen meist auf den „Fremden im dunklen Park“: Sie meiden bestimmte Straßen und Plätze, sie kleiden sich möglichst unauffällig, sie gehen abends nicht alleine aus dem Haus, sie warnen ihre Töchter vor fremden Männern.
Der überwiegende Teil der Vergewaltigungen, Nötigungen und Missbrauchsfälle sind jedoch Beziehungstaten. Das bedeutet: Täter und Opfer haben sich zumindest flüchtig gekannt, gehören dem gleichen sozialen Umfeld an oder sind sogar verwandt. Das macht es oft besonders schwer, über die Tat zu sprechen oder den Täter anzuzeigen.